Nach einem frühen Check-In am Donnerstagmorgen gehen die Teilnehmer*innen gleich in ihre Gruppen. Es werden acht verschiedene Themen in zwölf Gruppen besprochen. Darunter wie immer deutsch-, französisch- und italienischsprachige Gruppen. Vor allem beeindruckt die zweisprachige Gruppe, die zwischen Deutsch und Französisch wechselt und das sehr komplexe Thema der Altersvorsorge bespricht. Dabei werden die verwirrenden Abkürzungen immer wieder kurz übersetzt, weil die AHV auf Französisch AVS heisst und die LPP auf Deutsch die BVG ist.
Jede Gruppe hat ihre eigenen Herangehensweisen. Die einen besprechen zuerst in kleinen Gruppen, dann wieder im Plenum, die anderen wählen fünf Unterthemen, erarbeiten sich diese und stimmen am Schluss für ein Unterthema ab, mit dem sie anschliessend fortfahren.
Das Ziel ist immer dasselbe: Aus jeder Gruppe soll eine Forderung hervorgehen. Dazu lesen sich die Teilnehmer*innen zuerst in ihr Thema ein. Alles sehr komplexe Themen, für die das Schweizer Polit-, Geld- und Wirtschaftssystem Grundwissen sind und sich die Teilnehmer*innen bestens auskennen. Es werden einzelne Verständnisfragen geklärt und schwierige Wörter versucht, mit einfachen Allegorien zu umschreiben. Die Fragen, die auch die Gruppenleiter*innen nicht beantworten können, werden mit Post-its ans Flipchart gehängt. Nach dem Mittag kommen dann die Expert*innen, um diese Fragen zu beantworten. Schon jetzt wird heiss diskutiert. Einerseits zwischen den Expert*innen, aber auch am ganzen Tisch mit den Teilnehmer*innen.
Am nächsten Tag geht es mit dem Diskutieren weiter. Die Hände der Teilnehmer*innen fuchteln schon genau gleich wie bei den Profis im Bundeshaus. Nach einer kurzen Besprechung am Morgen bekommen die Gruppen noch mehr Infos über die Themen von verschiedenen Parlamentarier*innen. Es werden auch mit ihnen gute Diskussionen geführt und kritische Fragen gestellt.
Nicht alle sind sich am Schluss einig, welche Forderungen sie jetzt wie vorbringen möchten. Entschieden wird immer mit Mehrheitsbeschluss. Am Ende des Tages hat jede Gruppe eine Forderung zu ihrem Thema. Was immer wieder erwähnt wurde, ist, dass alles, was hier besprochen wird, wahrscheinlich schon hundert Mal von den Profis durchgenommen wurde. Dies mag wohl stimmen, aber die Meinung von jungen Menschen ist wichtig und die Teilnehmer*innen bleiben am Ball. Auch wenn sie wahrscheinlich nicht das ganze System verändern werden, sind sie zuverlässig und warten nun gespannt auf die Rückmeldung des Forums zu ihren Forderungen, um morgen an den Änderungsanträgen weiterzuarbeiten.