An der 27. Jugendsession 2018 wurden die Jugendlichen nach intensiver Arbeit, Diskussionen mit Fachpersonen und Austausch mit Politikerinnen und Politikern am Samstag vom Tessiner Bundesrat Ignazio Cassis im Nationalratsaal begrüsst – natürlich in Italienisch. So äusserte er sich auch zu den sprachlichen Minderheiten und betonte insbesondere die Diskussionskultur: «Debattieren ist Demokratie!», wiederholte er mehrfach.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Jugendsession wurde der Prix Jeunesse an eine Organisation verliehe, um ihr Engagement für die Jugend zu würdigen. Nebst den anderen Nominierten „Milchjugend“ und „Beraber“ gewann das Projekt CinéCivic die Vetoglocke der Jugend. CinéCivic ist ein Wettbewerb, der von den Westschweizer Kantonen durchgeführt wird, bei dem Kinder und Jugendliche Filme drehen oder Plakate gestalten, um die politische Partizipation zu fördern.
Am Sonntag standen dann Debatte und Abstimmung über die vorgeschlagenen Forderungen auf dem Programm: Rund 12 Forderungen wurden diskutiert, 10 davon angenommen. Die Teilnehmenden verlangten zum Beispiel in einer Petition die Unterstützung eines Netzwerks, um die sehr hohe Suizidrate bei jungen LGBT+ zu senken. Auch das Thema Abfall gab zu reden: Die Teilnehmenden verabschiedeten zwei Forderungen, in denen sie den Detailhandel zu mehr Transparenz über den Einsatz von Verpackungen auffordern und verpflichten möchten, die Verpackung ihrer Eigenprodukte um 15% zu reduzieren.
Ausserdem hat die Jugendsession zwei Petitionen für mehr Unternehmenstransparenz insbesondere für multinationale Unternehmen verabschiedet. Die Teilnehmenden der Jugendsession verlangen eine Offenlegung der Geschäftsbeziehungen bei Tätigkeiten in Risikobereichen und ein Bewertungssystem von Unternehmen nach sozialen und ökologischen Kriterien. Unternehmen sollen somit zu verantwortungsvoller Führung bewegt werden.
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