«Solidarität» war das zentrale Thema der siebten Jugendsession. Bereits in der Eröffnungsrede mahnte Bundesrätin Ruth Dreifuss die Anwesenden, «die Türen für Minderheiten, Ausländer und Arbeitslose offen zu halten» und erinnerte an den Beitrag, den Ausländerinnen und Ausländer für den Reichtum und Wohlstand der Schweiz geleistet hatten.
Mit grossem Mehr unterstützten die Jugendlichen die vom Bundesrat geplante Solidaritätsstiftung, mit der die Schweiz ihre während des zweiten Weltkrieges auf sich geladene Schuld (J-Stempel, nachrichtenlose Vermögen, Kollaboration mit den Achsenmächten) «staatspolitisch und moralisch aufarbeiten» wollte.
Die Vorlage wurde am 22.09.2002 von Volk und Ständen abgelehnt.
Zudem forderten die Jugendlichen erneut Gleichstellungsmassnahmen in der Form von Teilzeitarbeit und einen Ausbau der Entwicklungszusammenarbeit.
Dies zusammen mit dem gemäss einer Leserinnenbriefschreiberin «linkslastigen Denken» vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die wiederholte Anwesenheit von Ruth Dreifuss stiess jedoch nicht nur auf Begeisterung…
«Oder ist die Erziehung der Jugend zur Demokratie etwa gar nicht der Zweck, den die (erwachsenen) politischen Akteure verfolgen? Geht es bei den vielen Jugend-, Frauen- und anderen Sessionen vielleicht um die Etablierung einer ausserparlamentarischen Opposition zur Stärkung der sozialistischen Kräfte ‚von der Basis‘ her?»
— Leserinnenbrief von Marianne Wüthrich (Zürich), NZZ vom 27.11.1998, S. 75
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