Trotz des diesjährigen Mottos “Die Politik hält die Klappe!” gehörte an der Eröffnung des Plenums als erstes ausgerechnet gestandenen Politiker*innen das Wort. Es handelte sich dabei um ein Alumnitreffen, denn drei der vier Eröffnungsredner*innen waren selbst einmal Teilnehmer der Jugendsession. Adrian Wüthrich, Olivier Feller und Lukas Reimann gruben indes auch tief in ihren Erinnerungskisten. Ursula Schneider Schüttel betonte als Beirätin der Jugendsession hingegen die Wichtigkeit des Einsatzes für die Jugend. Anschliessend wurde der Prix Jeunesse an das Zeta Movement verliehen, ein Projekt, das sich der Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten verschrieben hat.
Nach den besonderen pandemie- und jubiläumsbedingten Ausgaben der letzten Jahre arbeitete die Jugendsession 2022 wieder in bewährter Form zu einer breiten Themenpalette. Expert*innen aus verschiedenen Organisationen sowie Parlamentarier*innen unterstützen die Teilnehmenden bei der Entwicklung von Petitionen und Projektideen, die konkret und umsetzbar sind.
Zum Thema Einbürgerung und Migration wurden gleich zwei Forderungen gestellt: Erstens soll das Einbürgerungsverfahren endlich einheitlicher und objektiver gestaltet werden, um willkürliche Entscheide zu vermeiden. Zweitens schlagen die Jugendlichen eine bessere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt vor. Auch beim Thema Organspende stellten die Jugendlichen Handlungsbedarf fest und räumten dem Informationsbedarf der Bevölkerung Priorität ein. In einer weiteren Petition fordert die Jugendsession 2022 die Abschaffung von schädlichen Subventionen für die Biodiversität der Schweiz. Das sind nur einige der Forderungen, die vom Plenum beschlossen und in der letzten Stunde der Session am Sonntag an Nationalratspräsidentin Irène Kälin übergeben wurden.
Mit ihren Forderungen stellen die 200 Jugendlichen klar, dass sie Ahnung haben von der politischen Aktualität, sie sich informieren und debattieren können und Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen wollen. Die im Durchschnitt 17-jährigen Teilnehmer*innen haben damit einmal mehr ihren Willen und ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, zu partizipieren und Citoyenneté zu leben – von der Strasse bis ins Bundeshaus.
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