2023

Sprich darüber! Dieser Aufforderung folgten dieses Jahr 200 junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren und fanden so den Weg an die Eidgenössische Jugendsession 2023. Nach zwei Tagen in den themenspezifischen Arbeitsgruppen wurden die Teilnehmenden am Samstag von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider im Bundeshaus begrüsst, die auch kritischen Fragen Rede und Antwort stand. “Es steckt noch viel junge Elisabeth in mir”, verriet die Bundesrätin, die seit ihren Studientagen politisch aktiv ist. Der Prix Jeunesse, der besonderes politisches Engagement für die Jugend auszeichnet, wurde dieses Jahr an Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel vergeben. Sie setzte sich als Beirätin der Jugendsession die letzten fünf Jahre immer wieder für die Anliegen der Jugend ein. Am Sonntag folgte die lange Debatte um die Forderungen. Junge Menschen aus allen Sprachregionen standen am Redepult im Nationalrat, für die allermeisten eine Premiere. Egal, ob es um Prävention in der Drogenpolitik oder Tarife der Krankenkassen ging, kein Thema war den Teilnehmenden zu komplex, um sich fundierte Meinungen zu bilden. So wurden Forderungen für ein einheitliches Drogenpräventions-Programm und einheitliche Verpackungen von Rauschmitteln angenommen. Ausserdem forderten die Jugendlichen eine regelmässige Überprüfung der Tarife im Gesundheitswesen oder einen Fonds für das Überleben der Alpenregionen. Ganz im Geiste der politischen Partizipation an der Jugendsession wurde ebenfalls die Einführung eines nationalen “Citoyenneté-Tags” verlangt, der die demokratische Partizipation der gesamten Bevölkerung ermöglichen soll, insbesondere der Jugend und von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. 

Das sind nur einige der Forderungen, die vom Plenum beschlossen und in der letzten Stunde der Session am Sonntag an Nationalratspräsident Martin Candinas übergeben wurden. Er bedankte sich auf Rätoromanisch bei den Teilnehmenden und bezeichnete die Jugendsession als eines der besten Partizipationsprojekte

Mit ihren Forderungen stellen die 200 Jugendlichen klar, dass sie nichts vom Bild der politikverdrossenen Jugend halten und sich von den aktuellen Herausforderungen in der Schweiz nicht unterkriegen lassen. Sie denken visionär, aber nicht realitätsfern, debattieren hart aber fair, und übernehmen Verantwortung für das Heute und Morgen. Man kann gespannt sein, welche Forderungen der Jugendsession die neue Legislaturperiode prägen werden.